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Ende des 19. Jahrhunderts rissen sich Europas Mächte um Kolonien in Afrika. Ein ganzer Kontinent wurde in kurzer Zeit abgesteckt. Kleine Fähnchen auf den groben Landkarten wurden mit Linien verbunden, die Grenzen und später Nationen darstellten, die meistens um ein vielfaches größer waren als die eigene Heimat. Auch Deutschland stieg in den Wettlauf ein. Innerhalb von drei Jahrzehnten wurde Deutschland zur viert größten Kolonialmacht mit Territorien in Afrika, Asien und der Südsee.

Die Erinnerung an die Kolonialzeit wird in Deutschland häufig von anderen Themen überlagert. Dieser Bericht über die zwei kolonialen Schauplätze Lüderitz und Witzenhausen versucht einen subjektiven Eindruck von dem kolonialen Widerspruch aus Abgrenzung und Eingliederung wiederzugeben. Die Aufnahmen sind zwischen 2012 und 2014 während zwei Reisen nach Lüderitz und zahlreichen Besuchen in Witzenhausen aufgenommen worden.